ISBN-13: 9783531157948 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 223 str.
Der bereits begonnene, sich allmahlich deutlich sichtbar vollziehende Wandel der Gese- schaft zu einer insgesamt kleiner werdenden in ihrer Gesamtbevolkerungszahl und mit zunehmend hoheren Anteilen alterer Menschen, wird die gegenwartig geltenden und dur- gesetzten, faktisch uber Erwerbsarbeitsstrukturen dominierten Zeitstrukturen funktional umbauen. Darin liegen Chancen zur bewussten aktiven Veranderung tradierten Zeitempf- dens, Zeitverstandnisses und Zeitgebrauchs uber reflektierte, sinngebende Gestaltung. Gleichzeitig bietet das Phanomen Zeit dem Menschen eine tiefreichende, weitvernetzte Ansatzmoglichkeit fur existenzielles Nachdenken und Auseinandersetzung, die zum Thema Zeit in jeglicher Hinsicht und jeder historischen Phase in unterschiedlichen Wissenschaf- disziplinen und kulturellen Zusammenhangen wie Musik, Literatur, Theater Tradition hat. Die Fulle aktueller Publikationen zum Phanomen Zeit, von der Ratgeberebene bis poli- schen wie zu philosophischen Abhandlungen erweist sich als kaum uberschaubar, all- dings auch als redundant. Zeit an sich besitzt die besondere Eigenschaft bereits im Moment der Auseinanders- zung uber den Versuch, ihr naher zu kommen oder sie begreifbar zu machen, zugleich im Schwinden begriffen zu sein. Zeit wird mit jedem Moment unsichtbarer, indem ihr jemand uber reflektierende Bestimmung naher kommen mochte. Und dennoch wird jeder Mensch im Laufe seines Lebens zum Philosophen im Sinne des Nachdenkens uber seine Stellung im Universum oder des Zusammenhangs seines Lebens und der Dinge in der Welt. V- herrschendes Thema des Alltagsphilosophierens ist die Zeit. Gerade das Phanomen Zeit hat in besonderer Weise dazu herausgefordert, sich mit dem Subjekt-Objekt-Verhaltnis aus- nanderzusetzen und damit die Unauflosbarkeit uber dieses nur wieder und wieder zu rep- duzieren."
Aktuelle gesellschaftliche Zeitstrukturen sind ökonomisch durchdrungen und werden einen tiefgreifenden Wandel mit den demographischen Veränderungen erleben. Demographisch wird sich die Gesellschaft insgesamt verkleinern bei gleichzeitig zunehmend höheren Anteilen älterer Menschen. Die dominante Zeitstruktur aktueller Gesellschaften ist danach ausgerichtet, Zeit über ihre Produktivität zu strukturieren und demnach gilt Zeit ohne Produktivität als verlorene Zeit.Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Leben im Alter über die Frage nach den Zielen und Entwicklungen, die mit fortschreitendem Lebensalter von Bedeutung werden könnten. Die Herausforderung für die Gestaltung eines "guten" Lebens im Alter liegt in den Reflexionen dazu, wie und welche Elemente hierfür von Bedeutung werden könnten. Und eines ist sehr deutlich: Aktives Altern ist nur "gut", wenn es über das Beschäftigt-Sein hinausreicht und neue Sinnzusammenhänge zum eigenen Leben hergestellt werden können.