ISBN-13: 9783519021230 / Niemiecki / Miękka / 1993 / 238 str.
Die Theoretische Informatik ist alter als die Praktische, Angewandte oder Techni sche Informatik. Daher ist sie als wissenschaftliche Disziplin bereits weiter ausgebaut als andere Bereiche der Informatik, und ihre Ergebnisse sind schwerer zuganglich, da sie auf ein grosseres und tieferes Fundament aufbauen. Stark verastelte Theorien tendieren dazu, sich als Selbstzweck aufzufassen und als l'art pour l'art betrieben zu werden. In der vorliegenden Einfuhrung in die Theoretische Informatik begegnen wir dieser Gefahr, indem wir die Orientierung moderner Theorien an den Anwendun gen in den Mittelpunkt stellen. Schon Novalis (1772 1801) hat darauf hingewiesen, dass die Theorie haufig den Anwendungen vorauseilt: "Wenn die Theorie auf die Erfahrung warten sollte, so kame sie nie zustande. " Nicht immer sind die Anwendungen von Ergebnissen der Theoretischen Informatik so direkt zu sehen wie die Anwendungen anderer Zweige der Informatik. Dies gilt insbesondere fur negative Resultate. Dabei sind deren Konsequenzen klar. Wenn wir beweisen, dass es bestimmte fur die Praxis wunschenswerte Werkzeuge oder Algorithmen nicht geben kann, muss die unsinnige, weil hoffnungslose Arbeit an diesen Werkzeugen oder Algorithmen eingestellt und statt dessen die Suche nach bestmoglichen Auswegen begonnen werden. Andererseits sind positive Resultate nicht automatisch anwendungsorientiert. Exi stenzaussagen oder Algorithmen mit exponentieller oder noch grosserer Laufzeit sind haufig praktisch wertlos. Das Neue an der vorliegenden Einfuhrung in die Theore tische Informatik ist die konsequent algorithmenorientierte Sichtweise (zum didak tischen Hintergrund siehe Wegener (1992)). Stets wurde bei positiven Resultaten eine Umsetzung in praktisch und theoretisch effiziente Algorithmen angestrebt."