ISBN-13: 9783406549793 / Niemiecki / Twarda / 2006 / 287 str.
Bereits im Mittelalter haben Juden in Mnchen gelebt. In der Judengasse, der spteren Gruftgasse, stand die frheste Mnchner Synagoge, die nach der Vertreibung der Juden im 15. Jahrhundert in eine Marienkapelle umgewandelt wurde. Erst im 18. Jahrhundert durften sich wieder Juden in Mnchen ansiedeln. Namhafte Persnlichkeiten wie Lion Feuchtwanger oder Kurt Eisner haben die Stadt geprgt. An vielem, was bis heute als urmnchnerisch gilt, hatten Mnchner Juden entscheidenden Anteil: Die Lwenbru-Brauerei war mit der Familie Schlein verbunden, die Wallachs besaen das bekannteste Trachtenhaus, und der langjhrige Prsident des FC Bayern Mnchen hie Kurt Landauer. Nach dem Ende der Weimarer Republik wurde jdisches Leben gerade in Mnchen hart unterdrckt: Die Stadt erlebte schon im Frhjahr 1933 einen ersten Boykott jdischer Geschfte. Bereits Monate vor der Reichspogromnacht wurde in der Hauptstadt der Bewegung die Hauptsynagoge zerstrt. Die Juden wurden entrechtet, enteignet, vertrieben und vernichtet. 1945 suchte eine Handvoll Mnchner Juden eine neue religise Heimat, die Israelitische Kultusgemeinde wurde neu gegrndet. Das jdische Leben Mnchens kann sich seitdem wieder entfalten - allerdings seit einigen Jahren nicht ohne Polizeischutz. Das jdische Gemeindezentrum im Herzen der Stadt, das am 9. November 2006 eingeweiht wird, soll ein deutliches Zeichen fr das jdische Mnchen setzen.