ISBN-13: 9783050040158 / Niemiecki / Twarda / 2004 / 479 str.
Niederlagen - sei es in einzelnen Schlachten, sei es in einem Krieg - stellen einen Zugang zu historischen Epochen und Entwicklungen dar, dessen Erkenntnispotential in der bisherigen historischen Forschung nicht genutzt worden ist. Nicht der viel diskutierte und viel untersuchte Sieg, sondern die haufig wesentlich einschneidendere Niederlage eroffnet den Blick auf die Deutungszusammenhange und das Funktionieren von Gesellschaften. Erst die mit einer schweren Niederlage fast zwangslaufig einhergehende Verlusterfahrung - Verlust an Land, Ehre, Macht oder Ressourcen - scharft das Verstandnis fur innergesellschaftliche Wirkungsmechanismen und Mistande, die ein erfolgreicher Kampf vielfach verdecken oder verdrangen hilft.
Pressestimmen:Ein Sammelband, "der dem Leser angesichts klarer Gliederung und einer orientierenden Einleitung der Hrsg. ohnehin die gewinnbringende Rezeption einzelner Studien unabhängig von anderen erlaubt. Die durchweg nieveauvollen, konzise argumentierten Arbeiten können ausstrahlen auf die kritische Militärgeschichte, die historische Friedensforschung, die moderne Politikgeschichte, die vergleichende Kultur-, Gesellschafts- und Ideengeschichte." Rinhold Lütgemeier-Davin in: Historische Zeitschrift, Bd. 281/2005 "Insgesamt zeigt der Sammelband, […] wie vielfältig Kriegsniederlagen historisch konzeptionalisiert werden konnten. […] Diese Vielfalt aufgezeigt zu haben, ist ein nicht geringer Verdienst der Beschäftigung mit 'Kriegsniederlagen'." Hans-Jürgen Bömelburg in: Nordost-Archiv, XVII (2008) "[Es ist] zu begrüßen, dass mit dem vorliegenden Band nun ein epochenübergreifender Überblick über Erfahrungen und Deutungen des Phänomens 'Niederlage' vorliegt. […] Neben dem Verdienst, das Thema 'Kriegsniederlagen' auf einer breiten Basis an Fallstudien aufzuarbeiten, kommt dem Band schließlich auch die wichtige Leistung zu, die Tragfähigkeit kulturgeschichtlicher Zugänge zur Militärgeschichte überzeugend empirisch unter Beweis zu stellen, so dass er in Zukunft sicher weitere Studien anregen wird." Marian Füssel in: Zeitschrift für Historische Forschung, Band 36 (2009), Heft 1