ISBN-13: 9781517774493 / Niemiecki / Miękka / 2015 / 314 str.
Alexandra Cordes war Mitte der Achtziger Jahre auf dem Hohepunkt ihrer schriftstellerischen Laufbahn. Ihre Romane sturmten regelmassig die Bestsellerlisten. Sie war Auflagenmillionarin. Uber 15 Millionen Mal wurden ihre Bucher weltweit verkauft. Allein ihre Familiengeschichte ist so schillernd und farbig, dass sich daraus mehrere Romane schreiben liessen. Der Grossvater war Soldat im Boxeraufstand, die Grossmutter eine Jugendliebe von Albert Schweitzer und eine couragierte elsassische Lehrerin, die der Enkelin zeitlebens zur Seite stand, sie ermutigte und deren Leben Alexandra Cordes in einer Trilogie 1975 (Sag mir auf Wiedersehen) zum schriftstellerischen Durchbruch verhalf, eben auf die "Spiegel"-Bestsellerliste. Als Ursula Schaake in Bonn geboren, hatte sie sich in den 50er Jahren einen Volontarsplatz bei der "Times" erkampft, der Schlappe einer Ablehnung durch Rowohlt 1964 tapfer entgegengearbeitet. Schliesslich unter dem Pseudonym rund 60 Romane geschrieben. Davon viele Bucher, die sich ernsthaft der Zeitgeschichte oder aktuellen Problemen zuwandten. Ermutigt wurde sie dabei immer von ihrem Mann, dem erfolgreichen Autor und Publizisten Michael Horbach, der die Gesellschaft der Nachkriegszeit kritisch beleuchtete. Beide hatten sich Anfang der 50er Jahre in einer bekannten Bonner Intellektuellenkneipe kennen gelernt. Er war weitaus alter als sie, die gerade mal ihr Abitur gemacht hatte, und er war auch noch an eine andere Liebe gebunden, was beide nicht hinderte, sich einer wirklich verzehrenden Liebe hinzugeben. Doch am 26. Oktober 1986 fand diese Amour fatale in der Provence, wo sich Alexandra Cordes mit ihrem Mann ihr eigenes Paradies geschaffen hatte, ein jahes Ende. In den fruhen Morgenstunden erschoss Horbach erst seine Frau, dann sich selbst. Wie konnte es zu dieser Tragodie kommen? Der Autor Erich Schaake ist der Bruder von Alexandra Cordes. Er hatte Zugang zu ihren Tagebuchern und privaten Briefen. Er hat ihren schriftstellerischen Aufstieg und ihre bedingungslose Liebe zu Michael Horbach und die Hintergrunde dieser Tragodie aufgezeichnet. Es ist eine Reise in die Glitzerwelt des Literaturbetriebes, wo nur Bestseller zahlen, und zugleich eine Reise in das Mysterium und auch das Schattenreich einer tragischen Liebe und Ehe, einer Amour fatale, die man nicht mit normalen Massstaben messen kann. Astrid Kuhlmey (Deutschlandradio Kultur): Erich Schaake schaut hinter die Glamourfassade der erfolgreichen Frau (...) Er konnte sich auf Alexandra Cordes Tagebuch stutzen. Das vermittelt eine grosse Authentizitat (...) Ich habe das Buch in einem Ritt gelesen, weil die Geschichte selber hochinteressant ist, die selbstbewusste erfolgreiche Frau, die sich jedoch in ihrer Liebe in eine Abhangigkeit begibt, die rational nicht nachvollziehbar ist, aber gerade in unserer pragmatischen Zeit durch ihre Irrationalitat fasziniert. Was mich jedoch besonders nachdenklich gemacht hat, ist die Tatsache, dass man dazu neigt, die bunte Glitzerwelt nur in ihrem Oberflachenglanz wahrzunehmen und auch zu sehr ironisch zu kommentieren. Dass die Protagonisten in diesem Milieu jedoch haufig unter fast explosivem Druck arbeiten, dabei zwischen Hosianna und kreuzigt" leben, wird einem erst dann bewusst, wenn sich Geschichten so dramatisch vollenden wie die von Alexandra Cordes und ihrem Mann. Auch hinter Geschichten, die vielleicht nur wenige Tage in den bunten Blattern hochgepusht werden, steckt ein schmerzhaftes, echtes Leben." Peter Jakobs (WDR Koln): Die spannendsten Geschichten schreibt das Leben selbst. Das Buch von Erich Schaake belegt diese These eindrucksvoll. Packend bis zum letzten Kapitel erleben wir hier die leidenschaftliche aber in ihrer Konsequenz auch fatale Liebesbeziehung von zwei ungewohnlichen Schriftstellertemperamenten. Ausserdem erfahrt der Leser detailreiche Hintergrunde uber das Bonner Journalistenmilieu und die Hohen und Tiefen der Schriftstellerei.""