ISBN-13: 9781500334482 / Niemiecki / Miękka / 2014 / 240 str.
Die Texte sind eine chronologische Auswahl der Jahre 1987 - 1998. Die Texte werden nicht thematisch unter Uberschriften gruppiert. Allerdings ergeben sich Themen chronologisch, die Entwicklungen werden wie sie stattfanden organisch gezeigt. Schreiben. Linguistik. Experimentelle Linguistik. Musik. Experimentelle Musik. Sprache. Sprechen. Kommunikation vs. Information. Konstellation. Aussen. Rassismus. Zukunft. Neues. Progress. Verstehen. Was ist Sprache. Was ist Sprechen. Es wurden ca. 100 Seiten aus einer wiss. Arbeit zu Linguistik und Musik aufgenommen. Es wurde darauf geachtet, dass diese Partien moglichst allgemein verstandlich sind. Es geht dabei auch um Innovation. AUS DEM INHALT Die Form des Ausdrucks / Kommunikation ist politisch / standardisiert, Sprachpolitik (ist Staatspolitik in vielen Landern). Linguistik deckt Machte in den Sprachen auf und Ohnmachte der Machtigen, Dialekt, Slang, Jive, Abkurzungen, Entlehnungen u. a. in der Hochsprache. Wer Sprache zu einem Politikum macht, provoziert bei jedem unvorhergesehen anders Gesprochenen eine Attacke gegen den Staat. Linguistik ist dort nicht gern gesehen, wo Machte in der Sprache kampfen. (...) Die Rezeption von Bildern / Vierecken ist immer eine des Verhandelns, folgend der Art und Weise der Produktion von Bildern. Es ist eine der Bedeutung und des Geschmacks. Wobei auch anderes Sprechen einen Geschmack fur Sprache verraten kann. Das heisst, die anderen Sinne werden transformiert zum Geschmack an der Sache, die Transformation ist eine Domestikation. Noch bei den utopischsten Raumschiffen sitzt der Monitor oder Schirm prominent in der Mitte. Der Monitor macht das Gesehene handhabbar. Oft bleibt nur das Zusehen. Der Monitor gehort nicht dem Disziplinarlevel an. Der Monitor hat nicht die Kraft in das Macht- und Gegenmachtgefuge einzugreifen, die andere Seite der Medaille des Monitors ist das Zusehen. Diejenigen, welche solche Filme drehen, arbeiten jedoch vollig anders bei deren Produktion, namlich mit vielen Monitoren, mit vielen Metrien. Der Fokus auf einen Monitor ist bereits ein Widerspruch zur tatsachlichen Produktion solcher Filme selbst. Perpetuiert wird triviales Sehen auf einen Monitor, das triviale Sehen ist nicht konkurrenzfahig und verfehlt das panoptische Disziplinarsystem. Dieses panoptische Disziplinarsystem hat das Viereck de facto langst abgelost. Es gibt dort im Gegensatz zum Viereck keine Ikonologie. Wobei die Ikonologie an sich eine Disziplin ausmacht und entsprechend gepruft und bewertet wird. Es gibt keine Reduktion auf ein Ikon. Ein Ikon entsteht ubersetzt mit Wittgensteins Bestimmung eines Wortes von seiner Stellung im Satz. Das Viereck ist ebenso ein solcher Satz. Ein solcher Motor. Es ist nicht konstellativ, kann aber selbst in Konstellation stehen und konstellativ erfahren und untersucht werden. Das Konstellative zur Lehre zu machen, legitimiert es als Methode im offenen Disziplinarsystem. (...) Auch hier lasst sich wieder auf Deleuze/Bacon verweisen, die Aufgabe der Kunst sei, Krafte und Energien sichtbar zu machen. Diese Krafte und Energien sind aber ausserhalb des Bildes, auf dem man die Konsequenzen der Krafte und Energien sieht. Kunst nach Deleuze/Bacon verschaltet immer das sogenannte Aussen, das kein Aussen ist. Das Bild ist so immer offen und immer konstellativ. Das Gezeigte ist schwer handhabbar, es wird der Handhabbarkeit entzogen, der Rezipient arbeitet, wird zum Arbeiten am und mit dem Bild gezwungen, zu dessen Erweiterung. Die Reduktion muss aufgehoben werden. Die Produktion wird hinterfragt, denn auch die Produktion ist nicht mehr der Souveran fur das Bild. Die Manipulation ist nicht mehr die Gewalt an der Produktion des Bildes, andere Krafte und Energien werden sichtbar, sowohl am Bild als auch auf dessen Metaebene. SPRACHE / BILDSPRACHE www.andreas-urstadt.net"