ISBN-13: 9783640810581 / Niemiecki / Miękka / 2011 / 56 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lander - Zeitalter Weltkriege, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universitat Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar "Tauwetter: Entstalinisierung in der Sowjetunion unter Chruschtschow (1953-1964), Sprache: Deutsch, Abstract: 1967 berichtet der 'Spiegel' uber eine "sturmische Sitzung," die bereits im Februar 1966 im Institut fur Marxismus-Leninismus in Moskau stattgefunden habe, eine Diskussion uber das Buch '22. Juni 1941' des sowjetischen Historikers Aleksandr Nekrič, "der Stalin fur die anfanglichen Niederlagen der Sowjetarmee verantwortlich macht." Damit erreicht eine Auseinandersetzung auch den Westen, die im Juni 1967 im Parteiausschluss des Historikers gipfelt, der fur ihn praktisch ein Verbot von beruflichen Kontakten und das Ende der Forschungstatigkeit bedeutet. Die 'Affare' um Nekrič, die Hildermeier als den "bekanntesten Fall" eines kritischen Historikers bezeichnet, fur den seine "Gegenargumente" gegen das offizielle Geschichtsbild nach Chrusčevs Sturz "eine umgehende Maregelung zur Folge hatten," hat in der zweiten Halfte der 60er-Jahre ein beachtliches Echo in der UdSSR und international hervorgerufen. Trotzdem hat es bis heute keine tiefer gehende Forschungsaktivitat gegeben, die sich mit diesen Ereignissen beschaftigt hatte. Die umfangreichste und detaillierteste Darstellung stammt nach wie vor von Nekrič selbst. Wenn in der Forschung der Fall Erwahnung findet, dann wird die Achtung des Historikers i. d. R. wie von Hildermeier als Zeichen des Machtwechsels und einer damit verbundenen Neubewertung Stalins und des Krieges gewertet. Tumarkin etwa sieht das Verbot des Buches als Folge des sich unter Breznev etablierenden Kriegskultes, der keine Abweichungen von der "master narrative" mehr dulden konnte - und zu der gehorten unverruckbar die Plotzlichkeit des unerwarteten deutschen Angriffs, eine positive Darstellung Stalins und ein Ubergehen der anfanglichen Niede