ISBN-13: 9783531173009 / Niemiecki / Miękka / 2010 / 164 str.
Mittlerweile hat die erste Generation von Studierenden ihr Studium nach der europaweiten Angleichung von Studiengangsstrukturen und Studienabschlusse, die mit dem Bologna-Prozess angestoen wurde, abgeschlossen. Sie waren es, die die Hurden und Ungereimtheiten in diesem bildungspolitischen Groexpe- ment aushalten mussten und sie waren es auch, die die Interessen der Studierenden in die Politik trugen. Dass eben diese Betroffenen sich auch in ihrem Studium mit der Frage beschaftigten, welche Akteure eigentlich den Bologna-Prozess gestaltet haben und inwieweit es sich dabei um einen de- kratischen und von allen Beteiligten gleichermaen getragenen Prozess handelt, verwundert daher nicht. Das durfte vor allem auch fur jene Studierende gelten, die sich im Rahmen ihres Studiums mit Fragen der Bildungspolitik, der Bildungsforschung und hier insbesondere der Hochschulforschung auseinand- setzten und dort ihre Forschungsschwerpunkte gesucht und gefunden haben. Der dabei immer auch ins Visier tretende, kritische Fokus auf die Akteure, die sich bildungspolitisch an solchen Groexperimenten beteiligen, eroffnet dabei auch eine reflexive Perspektive auf jene gesellschaftlichen Steuerungsprozesse, die das eigene Leben - hier vor allem die eigene Hochschulbiografie - mageblich mitpragen. Ein solches wissenschaftliches, gleichwohl auch personliches Engagement liegt der vorliegenden Studie zugrunde und zeichnet sie zugleich aus. In ihr werden dezidierte Analysen des Bologna-Prozesses vorgelegt, die nicht nur profunde Kenntnis der Studienstrukturreform und der sie kennzeichnenden E- scheidungsstrukturen belegen. So besticht die Arbeit nicht nur durch die mul- perspektivische Sicht auf den Prozess selbst, sondern auch durch die sich - zeichnende bildungssoziologische Rahmung der vorgelegten Analysen.