Im 17. Jahrhundert schlägt die Geburtsstunde der Religionswissenschaft. Sie entsteht aus der Frage nach der Herkunft der Götter, des Polytheismus, der "Idolatrie". Der Monotheismus, darin war man sich einig, bildete die Urreligion: Das war nicht die Religion der Offenbarung, sondern die Religion der Natur und der Vernunft, die allen Menschen gemeinsam und auch in allen heidnischen Religionen aufspürbar ist. Die Vielgötterei entstand erst mit den Staaten; denn Herrschaft braucht die Götter, um dem Volk politische und moralische Orientierung zu geben. Unter diesen Bedingungen zog sich die...
Im 17. Jahrhundert schlägt die Geburtsstunde der Religionswissenschaft. Sie entsteht aus der Frage nach der Herkunft der Götter, des Polytheismus, d...
Assmann, Jan, Detel, Wolfgang, Feldmann, Christian
Die wissenschaftliche Vernunft hat die Menschheit weit gebracht, aber das Menschliche erschöpft sich nicht in Rationalität. Wer den Menschen ohne jegliche Form von Religion zu denken versucht, wird immer fehlgehen. "Sinn und Geschmack für die Unendlichkeit", wie Friedrich Schleiermacher Religion beschreibt, sind und bleiben ebenso Teil davon. Kultische Gottesverehrung, religiöse Rituale und Tempel, respektive heilige Orte, sind von allen Kulturen aus allen Zeitaltern überliefert.
Die wissenschaftliche Vernunft hat die Menschheit weit gebracht, aber das Menschliche erschöpft sich nicht in Rationalität. Wer den Menschen ohne je...