ISBN-13: 9783540425083 / Niemiecki / Twarda / 2001 / 476 str.
Selbstverteidigung und kollektive Sicherheit reprasentieren gegenlaufige Ordnungsmodelle der internationalen Beziehungen und des Volkerrechts - eine an den Einzelstaaten orientierte Ordnung steht einer Konzeption gegenuber, die primar auf staatengemeinschaftlichen Institutionen basiert. Die daraus notwendigerweise resultierende Spannung ist von Art. 51 UN-Charta nicht eindeutig gelost worden. Die in dem Buch unternommene Analyse von Charta und Staatenpraxis zeigt jedoch, da das gegenwartige Volkerrecht dem kollektiven System grundsatzlich Vorrang einraumt. Der UN-Sicherheitsrat kann das Selbstverteidigungsrecht der Staaten weitgehend einschranken; dies selbst dann, wenn dadurch Staaten in existentielle Gefahr geraten konnen. Dieses Ergebnis spiegelt die stark fortgeschrittene Konstitutionalisierung des Volkerrechts wider, es legt aber auch eine Revision der Grundlagen des Volkerrechts nahe.