ISBN-13: 9783531112022 / Niemiecki / Miękka / 1973 / 394 str.
Man/red Rehbinder Das Recht der Gegenwart ist das Recht einer Krisen-und ubergangszeit. Nicht nur die sog. Entwicklungslander, auch die Industrienationen west licher und ostlicher Pragung befinden sich in Wandlungsprozessen, deren Dynamik durch die sich ubersturzenden Fortschritte in Tedmik und Wis senschaft in standiger Zunahme begriffen ist. Dementsprechend befindet sich auch das Ordnungsgefuge dieser Gegenwartsgesellschaft im Umbruch, und zwar in einem Interferenzstadium, in dem alte Ordnungsvorstellun gen mit neuen ringen. Der gegenwartige Rechtszustand stellt sich somit als eine Gemengelage uberkommener und sich neu entwickelnder Rechtsstruk turen dar, die zu Spannungen fuhren. Diese Spannungen machen sich zu weilen mit derartiger Heftigkeit bemerkbar, dass von einer Krise des Rechts gesprochen wird. I Diese Krise des Rechts ist nun keinesfalls ein Zeichen seines Absterbens, im Gegenteil: wir leben in einer Konjunktur des Rechts (Fritz Werner). Die Krisenerscheinungen sind nur Ausdruck gewisser Entwicklungstenden zen, die gegenuber der herkommlichen Rechtsordnung zum Durchbruch gelangen. Einige dieser Entwicklungstendenzen mogen hier kurz aufge zeigt werden, denn sie machen deutlich, dass und warum am gegenwar tigen Rechtszustand Kritik zu uben ist. 1. Die Entwicklung der Technik und die durch sie hervorgerufenen Sach zwange bewirken eine zunehmende Vereinheitlichung (Uniformierung) der Gegenwartsgesellschaft. Dies hat auch eine Tendenz zur Vereinheit Ziehung des Rechts zur Folge, und zwar eine Vereinheitlichung in raum licher, personlicher und sachlicher Hinsicht. a) Die Vereinheitlichung der Rechtsnormen in ihrer raumlichen Geltung geschieht nicht nur uber die Grenzen der nationalen Rechtsordnungen hin weg, sondern auch innerhalb der jeweiligen nationalen Rechtsordnun