ISBN-13: 9783409137102 / Niemiecki / Miękka / 1986 / 429 str.
Die Bilanztheorie - fruher ein zentrales Gebiet betriebswirtschaftlicher Forschung - hat in den letzten Jahren sehr stark an Bedeutung eingebusst. Dafur gibt es wahrscheinlich zahlreiche Ursachen. Eine Ursache scheint mir darin zu liegen, dass die traditionellen Ansatze, um zu Aussagen uber den Zweck der Bilanzierung und uber eine zweckmassige Gestaltung der Bilanz zu gelangen, sich mehr und mehr als "stumpf' erwiesen haben, ja dass sogar erhebliche Zweifel an ihrer Verlasslichkeit aufgetaucht sind. Neue Impulse fur die Bilanztheorie kamen in den vergangenen Jahren vorwiegend aus der Finanzierungs- und Kapitalmarkttheorie. Vor allem die Uberlegungen zur Kapital markteffizienz haben eine heftige Diskussion uber die traditionelle Informationsfunk tion des Jahresabschlusses ausgelost und eine empirische Bilanzforschung initiiert. Ewert greift Anregungen der Finanzierungstheorie zur Neubegrundung der Bilanztheo rie unter einem anderen Aspekt auf und entwickelt diese Ansatze weiter. Er zeigt, dass sich die Theorie fremdfinanzierungsbedingter Agency-Probleme offensichtlich sehr fruchtbar auf die Untersuchung von Problemen anwenden lasst, die in der Bilanztheorie bisher im Rahmen der Ausschuttungsbemessungs- oder Kompetenzabgrenzungsfunk tion des Jahresabschlusses behandelt wurden. Um Fremdkapital zu angemessenen Konditionen zu erhalten, mussen die Eigner ihren Handlungsspielraum und denjenigen ihrer Manager so beschranken, dass Ausbeutungen der Glaubigerposition moglichst ausgeschlossen, vorteilhafte Investitionen aber nicht unterbunden werden. Zu diesem Zweck werden stets auch Ausschuttungsrestriktionen b