ISBN-13: 9783638762816 / Niemiecki / Miękka / 2007 / 36 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Theologie - Vergleichende Religionswissenschaft, Note: sehr gut, Universitat Bremen, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im 19. Jahrhundert erfahrt der Begriff "Geist" im Zusammenhang mit dem Zurucktreten des metaphysischen und transzendental-reflexiven Denkens zugunsten der positivistischen Methode eine bis heute wirksame Verengung seiner Bedeutung: Er bezeichnet lediglich noch das, was mit dem Denkvermogen und Bewusstsein des einzelnen Menschen zusammenhangt. In zahlreichen Ableitungen und Begriffszusammensetzungen wie "Geistesblitz," "Geistesgegenwart," "geistreich" etc. kommt dies zum Ausdruck. Doch das war nicht immer so. Bereits ein Blick zuruck in die Geschichte der deutschen Sprache zeigt, dass ursprunglich zwei Bedeutungsstrange parallel liefen. Neben dem eben genannten wurde der Begriff "Geist" auch im Sinne von "uberirdisches Wesen," "Gespenst" benutzt. Noch viel umfangreicher und differenzierter wird sein Bedeutungsgehalt, zieht man Ausschnitte aus der Religions- und Philosophiegeschichte hinzu. Den Kern dieser Arbeit bildet hierbei der in der Gnosis benutzte "Pneuma"-Begriff, der anhand des wahrscheinlich aus dem 3. nachchristlichen Jahrhundert stammenden, vermutlich agyptischen Textes "Das Wesen der Archonten" aus dem Codex II von Nag Hammadi veranschaulicht und als exemplarisch fur das gnostische Denken dargestellt werden soll. Daruber hinaus lassen sich an diesem Text auch andere fur die Gnosis wesentliche Bereiche entwickeln: der Dualismus, die Kosmogonie, die Anthropogonie und Anthropologie, die Soteriologie und schliesslich die Eschatologie. Anschliessend zeigt ein Blick zuruck in die romische und griechische Antike die Wurzeln des "Pneuma"-Begriffs auf und eine Darstellung der semantischen Vielfalt im Neuen Testament sowie im fruhen Christentum rundet die Untersuchung ab."