ISBN-13: 9783810016072 / Miękka / 1996 / 282 str.
Von 1942 bis 1945 stieg die Zahl der KZ-Gefangenen in den deutschen Konzentra tionslagern von etwa 70. 000 auf mehr als das Zehnfache. Durch die Bildung von Aussenlagern bei Industriebetrieben und anderen Arbeitsstellen weitete sich das System innerhalb von zwei Jahren zu einem riesigen Archipel von Lagern aus. Fast alle grossen und viele mittlere Wirtschaftsunternehmen in Deutschland beschaftig ten 1944/45 KZ-Gefangene. Insgesamt existierten - zum Teil nur kurze Zeit, zum Teil mehrere Jahre lang - uber tausend KZ-Aussenlager, fast flachendeckend ver teilt uber Deutschland und viele der besetzten Gebiete, besonders konzentriert in Zentren der Rustungsindustrie. "Unsere Tatigkeit bestand in dem Versetzen von losem Kalisalz in den toten Strek ken. Die schweren Kipploren mussten von uns in entlegene Schachtstellen trans portiert und dort entleert werden. Es war eine schwere und muhsame Arbeit und der Pulverstaub drang uns in Mund und Nase und in alle Poren. Die ersten Tage 'unter Tage' waren wohl die schwersten. Unsere ausgemergelten Korper konnten sich kaum an die veranderten Lebensbedingungen gewohnen. Das Essen war noch schlechter als im KL Buchenwald. Die Wassersuppe stank meistens und konnte nur mit Muhe runtergewurgt werden. Das 'Abendessen' bestand aus 250 g trockenem Brot und einer Messerspitze Margarine (20 g) oder Marmelade. Wir sahen wie verrostet aus und die Haut war wie Papier ausgetrocknet. Nicht wenige Haftlinge litten an Wahnvorstellungen ( . . . ) Der korperliche Verfall machte sich von Woche zu Woche starker bemerk