ISBN-13: 9783824442256 / Niemiecki / Miękka / 1997 / 264 str.
Die deutschsprachige Publizistik- und Kommunikationswissenschaft hat sich stets schwer getan im Umgang mit der Unterhaltung. Die Disziplin suchte ihren Schwer punkt eher bei den politischen Angeboten, dies auch in der festen Uberzeugung, dass sich Unterhaltung und PolitiklInformation sauber voneinander trennen liessen. Es durften vorrangig zwei Grunde sein, die -wenn auch zogerlich -zu einer veranderten Haltung der Kommunikationswissenschaft gefuhrt haben. Zum einen die Erkenntnis, dass eine Definition von Unterhaltung nicht ohne Einbeziehung der Rezipientinnen und Rezipienten zu leisten ist, damit aber die vermeintlich klare Trennlinie zwischen Un terhaltung und Information verschwimmt. Zum anderen drangte sich die wissenschaft liche Auseinandersetzung mit unterhaltenden Medienangeboten geradezu auf seit der Einfuhrung des privat-kommerziellen Rundfunks, der zu einem grossen Teil, auf Spar tenkanalen auch ganz, auf Unterhaltung setzt. Und dennoch: Nach wie vor hat die deutschsprachige Kommunikationsforschung hier Nachholbedarf, gerade auch im Vergleich zur anglo-amerikanischen Forschung. Einige Themen liegen noch vollig brach, sind uber die eher impressionistische Betrachtung bislang kaum hinausgekommen. Wenn Thorsten Quandt sich in seiner Arbeit der Musikvideos annimmt und den For schungsstand beschreibt, wird schnell deutlich, dass sich der deutsche Beitrag hier sehr in Grenzen halt. Auch dies also ein Thema, bei dem es noch einiges zu tun gibt."