ISBN-13: 9783110194845 / Angielski / Twarda / 2007 / 440 str.
Die in der Erforschung und Interpretation antiker Texte lange aufrechterhaltene Trennung von Religion und Literatur in zwei nicht interdependente Spharen ist anachronistisch. Im Falle des griechischen Dramas, untrennbar gebunden an den athenischen Dionysoskult, hat sich die Erkenntnis einer strukturellen Pragung durch den Mythos und das Ritual zwar durchgesetzt, doch bleibt es ein Desiderat, das Interpretationsmodell auf andere Gattungen der griechischen Literatur (Epos, Lyrik, vorsokratisches Lehrgedicht, Geschichtsschreibung, platonischer Dialog, hellenistische Dichtung und Roman) sowie auf vorausgegangene und nachfolgende Schriftkulturen zu ubertragen. Auf eine ihrem Schrifttum zugrundeliegende mythisch-rituelle Poetik befragt werden daher die fruhen Zivilisationen des Vorderen Orients und Agyptens ebenso wie die griechisch-romische Mittelmeerkultur unter Roms Vorherrschaft. Die Fragestellung wird zudem ausgeweitet auf Byzanz und die europaischen Tragiker der Moderne. Das zweibandige Werk umfasst die wesentlich erweiterten Beitrage zur Tagung Literatur und Religion: die Griechen, vorher, nachher und heute. Mythisch-rituelle Strukturen im Text (Castelen-Augst bei Basel, 16.-20.03.2005) und zwei zusatzliche Aufsatze. Zugleich bilden die beiden Volumina den Auftakt der neuen Basler altertumswissenschaftlichen Reihe MythosEikonPoiesis.