ISBN-13: 9783484820869 / Angielski / Twarda / 1997 / 491 str.
In dieser Studie wird die Agrarpolitik des faschistischen Regimes in Italien erstmals auf breiter archivalischer Basis erforscht. Die ersten Kapitel untersuchen die ideologischen Grundlagen des faschistischen 'Ruralismus', die Strategien zur Herrschaftssicherung auf dem Land und den Aufbau der agrarpolitischen Institutionen. Der Hauptteil ist den groen landwirtschaftlichen Kampagnen des Regimes gewidmet. Die 1925 begonnene 'Getreideschlacht' bildete den Auftakt des faschistischen Autarkieprogramms, das Italien von auslandischen Nahrungsmittelzufuhren unabhangig machen sollte. 1929 setzten die groangelegten Urbarmachungs- und Siedlungsprogramme ein, die auf eine Starkung des Bauernstandes und die Beseitigung der landlichen Arbeitslosigkeit zielten. Die Untersuchung zeigt, da die Ziele der faschistischen Agrarpolitik nur partiell verwirklicht werden konnten. Wahrend die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion dazu fuhrte, da die agrarische Auenhandelsbilanz seit Anfang der dreiiger Jahre positiv wurde, konnten die siedlungs- und sozialpolitischen Vorstellungen des Regimes nicht einmal ansatzweise realisiert werden. Der durch die staatlichen Manahmen verstarkte okonomische Strukturwandel beschleunigte die Abwanderung von Arbeitskraften aus dem primaren Sektor und bewirkte eine weitere Marginalisierung der Landwirtschaft. Das Scheitern der sozialen Neuordnungskonzeptionen fuhrte seit Mitte der dreiiger Jahre zu einem zunehmenden Konsensverlust des Faschismus innerhalb der landlichen Bevolkerung. Verstarkt wurde dieses Phanomen durch die wirtschaftlichen Zwangsmanahmen gegenuber den bauerlichen Produzenten und die Verschlechterung der Ernahrungslage im Zuge der Autarkiepolitik.