ISBN-13: 9783540103608 / Niemiecki / Miękka / 1981 / 258 str.
Die parenterale Ernahrung hat in den letzten 15 Jahren eine sturmische Entwicklung durchgemacht und muss heute als fester Bestandteil der therapeutischen Medizin an gesehen werden. Ausreichende Kenntnisse uber die technischen Moglichkeiten dieser Therapie, die Auswirkungen ihrer einzelnen Bausteine auf den Stoffwechsel des Kran ken sowie ihre Risiken sollten zum Rustzeug jedes klinisch tatigen Arztes gehoren. Es kann heute keine Entschuldigung mehr dafur geben, dass der Nahrungsbedarf eines Kranken ungedeckt bleibt, nur weil er nicht mehr in der Lage ist, oral genugend Nah rung aufzunehmen. Die Standardinfusionstherapie, ublicherweise bestehend aus 2 bis 3 Liter Elek trolyt-Aminosauren- oder niedrigprozentigen Kohlenhydratlosungen unterscheidet sich von der hochkalorischen parenteralen Ernahrung vor allem durch die Osmolaritat des Infusionsgemisches und dem Zugangsweg. Bei der Standardtherapie ist der peri phere Zugang die Regel und ein Verlust an Struktur- oder Funktionsproteinen wird bewusst in Kauf genommen, da eine ausreichende Energiezufuhr zur Verstoffwechse lung der zugefuhrten Aminosauren nicht moglich ist, ohne Schaden an der Venen wand hervorzurufen. Durch die hochkalorische parenterale Ernahrung werden, wobei der zentrale Venenkatheter eine Grundvoraussetzung ist, dem Kranken hochprozen tige Kohlenhydratlosungen, Fette und Aminosauren in einer Grossenordnung verab reicht, die nicht nur seinen aktuellen Bedarf decken, sondern auch vorbestehende Mangelzustande ausgleichen konnen. Die Kathetertechnik und die Entwicklung der Infusionslosungen befindet sich auf einem so hohen Stand, dass eine parenterale Versorgung des Organismus mit Nahrstoffen auch uber Monate hinweg moglich ist. Besondere Beobachtungen erfuhr in der letzten Zeit die Anwendung der hoch kalorischen parenteralen Ernahrung bei den entzundlichen Darmerkrankungen und in der Onkologie."