ISBN-13: 9783640338832 / Niemiecki / Miękka / 2009 / 36 str.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universitat Heidelberg (Ev. Theologie), Veranstaltung: Tugenden - Werte - Pflichten: Eine Einfuhrung in die Ethik, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn man 330 Jahre nach Thomas Hobbes' Tod von seiner Staatstheorie spricht, so gibt es laut Wolfgang Kersting im Grunde zwei Rezeptionen von Hobbes: eine schwarze und eine weisse Rezeption. Die schwarze Rezeption steht dabei fur Hobbes' Souveranitats- und Letztinstanzlichkeitsargument, wahrend die weisse Rezeption die Diskussionsstrange bezeichnet, die sich auf Hobbes' Gesellschaftsvertrag beziehen. Tatsachlich lehnen Menschen, die in Demokratien aufgewachsen sind, die Vorstellung uneingeschrankter und totaler Herrschaft eines Leviathan mehrheitlich ab, selbst wenn Hobbes ihnen entgegnen wurde, dass sie Teil dieses Leviathan sind. Vor allem nach dem dunkelsten Kapitel der Geschichte, dem Nationalsozialismus, bereitet uns die Vorstellung ungeteilter Souveranitat Unbehagen, selbst wenn sich Thomas Hobbes' Rationalismus und Materialismus mit dem idealistischen NS-Gebaude uberhaupt nicht vertragt. Hobbes entwickelte seinen Staatsaufbau aus dem Kontraktualismus, also einem Gesellschaftsvertrag, heraus, und er ware wohl kaum damit einverstanden gewesen, dass der eine Teil seiner Lehre uberleben und weiterbestehen sollte, der andere hingegen verworfen wurde. Doch genau das ist geschehen. Diese Arbeit konzentriert sich auf den weissen" Strang, also den Gesellschaftsvertrag als Grundlage des Liberalismus. Daraus wird auch das Menschenbild Thomas Hobbes' herausgestellt, vor allem anhand der (oft verkurzt widergegebenen) Behauptung, dass der Mensch dem Menschen ein Wolf sei. Der zweite Teil erganzt dieses Menschenbild anhand der Theologie, die Thomas Hobbes im zweiten Teil des Leviathan entwickelte, um dann deren Verhaltnis zur Sakularisierung der politischen Philosophie zu schildern."