ISBN-13: 9783531148021 / Niemiecki / Miękka / 2005 / 243 str.
Gi/bert Ziebura Im akademischen Leben kommt es nicht haufig vor, dass ein "Doktorvater," nachdem er vor fast vierzig Jahren das Vorwort zur Dissertation seines Schulers geschrieben hat, nun auch die Festschrift einleitet, die diesem aus Anlass der Emeritierung gewidmet ist. Anfang und Ende einer aktiven Karriere schlieen sich. Dieser Kreislauf ist um so bemerkenswerter, als Adolf Kimmel sich sehr schnell aus dem Kielwasser seines Lehrers befreite, um eigene wissenschaftliche Fragestellungen zu verfolgen. Das war gut so, denn die sich damit manifestie- rende Unabhangigkeit des Urteils hat sein Werk gepragt. Den einmal gewahlten Weg ging er mit groer Hartnackigkeit, unbeeindruckt von theoretischen Moden. Diese Treue zu sich selbst ist der Nahrboden, der seiner wissenschaftlichen Ar- beit eine groe innere Einheit und Geradlinigkeit verleiht. In einem Punkt aller- dings folgte er dem Lehrer: der Faszination fUr Frankreich, das Land, das bis heute im Mittelpunkt seines Interesses steht und zu dessen Verstandnis in Deutschland er einen unubersehbaren Beitrag geleistet hat. In diesem Bemuhen treffen sich Lehrer und Schuler immer wieder, von welcher Warte aus sie sich ihrem Gegenstand auch nahern. Gefolgt von anderen stellte Kimmel die Frank- reichforschung in der Bundesrepublik auf jene breite methodische Grundlage, die ihr Gewicht und Ansehen gegeben hat.