ISBN-13: 9783640205769 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 162 str.
ISBN-13: 9783640205769 / Niemiecki / Miękka / 2008 / 162 str.
Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen (Reflexive Sozialpsychologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende qualitative Untersuchung erforscht die Frage, ob Manner, die Sex mit Mannern (MSM) haben, auf Grundlage ihres sexuellen Risikoverhaltens - in diesem Fall "Barebacking," also ungeschutzter, beabsichtigter Sex mit einer anderen Person als dem Primarpartner - eine eigenstandige Identitatsform entwickeln konnen. Diese Fragestellung wurde mithilfe der egozentrierten Netzwerkanalyse und des qualitativen Interviews untersucht. Sieben Interviews mit homosexuellen Mannern, von denen allerdings nur sechs in die Auswertung eingehen konnten, bilden den Ausgangspunkt dieser Analyse. Ausgehend von der Definition von "Identitat" nach Keupp (1997) konnte gezeigt werden, dass eine "Barebacker"-Identitat existiert, welche sich aus einem Zugehorigkeitsgefuhl zu der Eigengruppe der "Barebacker," sozialer Anerkennung durch Sexualverhalten innerhalb dieser Gruppe, subjektiver Bedeutung des Sexes, alltagsstrukturierender Relevanz von Sexualitat und umfassenden kognitiven Strategien in Bezug auf HIV und weiterer Risikofaktoren zusammensetzt. Ebenfalls wurde ersichtlich, dass die "Barebacker" dieser Untersuchung oftmals ein diffuses Verantwortungsgefuhl empfanden, da sie nicht genau bestimmen konnten, inwiefern und bis zu welchem Grad sie fur ihre Sexualpartner verantwortlich sind, mit denen sie sich in diese sexuelle Risikosituation begeben. Den Abschluss bilden Uberlegungen, wie diese Erkenntnisse in einem praventiven Kontext berucksichtigt werden sollen.