ISBN-13: 9783531123813 / Niemiecki / Miękka / 1994 / 236 str.
Der Schriftsteller Alfred Andersch (1914-1980) ware im Februar 1994 achtzig Jahre alt geworden - Grund genug, ihn als unbestrittene Schlusselfigur der Nachkriegsszene mit einem Buch und einem Kongress uber sein Werk zu ehren. Niemand stellt die zentrale Rolle, die der Publizist im Kulturbetrieb des zertrummerten Deutschlands spielte, in Frage. Als Mitherausgeber von Der Ruf, Mitwirkender am Skorpion (eine literarische Zeitschrift, die nie erscheinen sollte) und den Frankfurter Heften, als Re dakteur des "Abendstudio" und Leiter des "Radio-Essays" und schliesslich als Her ausgeber der Avantgardezeitschrift Texte und Zeichen wurde er zum Initiator eines neuen Literaturverstandnisses, das zunachst in der Gruppe 47 Schule machen sollte: Die Autonomie der Kunst war ihm von Anfang an Vorbedingung fur ihre politische Aussagekraft. Solchen Ungleichzeitigkeiten stellte er sich auch in seinem eigenen fiktionalen Werk. Und gerade hier, in seiner Rolle als Schriftsteller, die er fur sich selber um vieles hoher einschatzte, als Autor von Kurzgeschichten, Berichten, Romanen, Essays und Reisebeschreibungen (sie kommen in diesem Band alle zur Sprache), sollte ihm die uneingeschrankte Anerkennung versagt bleiben. Dass ihm, der sehr bald schon im Ausland mit Sansibar oder der letzte Grund als Klassiker der deutschen Nachkriegsli teratur gefeiert wurde, vom deutschen Literaturbetrieb der Buchner-Preis vorenthalten wurde, sollte ihn bis zu seinem Lebensende verdriessen. Selbst seine so gewichtigen wie innovativen Altersromane Efraim und Winterspelt brachten ihm bestenfalls' Ach tungserfolge' ein."